Ja, ich will!

 

 

 

 

 

Wer den Namen „Wedding Chapel“ hört, denkt unweigerlich an eine Hochzeitskapelle in Las Vegas mit einem schrillen Elvis-Imitat, der vor einem verliebten Paar seine Hits trällert. Auch München hat seit Februar 2014 seine eigene „Wedding Chapel“ in der Thalkirchner Straße. Allerdings ist diese Hochzeitkapelle nicht das, was man erwartet.

Abgesehen von den kitschigen Blumen am Eingang der Bar erinnert sonst nichts an das Thema Hochzeit. Die Location ist sehr klein – die Gäste haben lediglich die Möglichkeit an den wenigen Tischen gegenüber der Theke oder im „Hinterzimmer“, auf dem Weg zur Toilette, Platz zu nehmen. Der lang gezogene Bartresen eignet sich aber bestens für einen Absacker. Da sich die meisten Gäste sowieso um die Bar drängeln, kann es im Wedding Chapel schon mal heiß und eng werden. Die Barkeeper sind lässig, tragen Bart und haben zahlreiche Tattoos. Wer hier Münchner Bier trinken will, wird enttäuscht werden: es wird nur Becks angeboten. Allerdings ist das Cocktail-Angebot ganz interessant. Neben Standards wie Cuba Libre oder Gin Tonic (sehr zu empfehlen) gibt es auch einige hauseigene Kreationen wie zum Beispiel den Honey Moon mit Zitrone, Honig, Rum und Apfel (je acht Euro).

Außer den kleinen Veränderungen bezüglich der Inneneinrichtung, blieb die Bar wie sein Vorgänger sie verlassen hatte. Davor war viele Jahre das Pop-As in der Räumlichkeit – eine düstere Schwulenbar, in der Frauen nicht erwünscht waren. Als der Inhaber zumachte, fragte er einfach bei Markus Frankl nach, der bereits die Schnelle Liebe nebenan leitet. Frankl holte seinen Wirt-Kollegen Robinson Kuhlmann – der Inhaber von SHRN und der Robinson Bar im Gärtnerplatzviertel – mit ins Boot. Sie öffneten die Bar unter dem Namen „Wedding Chapel“ neu und et voila: eine schummrige Hochzeitskapelle für das Münchner Partyvolk mit Hang zu stark alkoholisierten Cocktails war gemacht.

Das Projekt Wedding Chapel bzw. die Schnelle Liebe ist nicht das erste Lokal von Markus Frankl. Der gelernte Koch, Ausbilder und Food-Stylist eröffnete bereits 1996 das Szenelokal „Nage & Sauge“ im Lehel. Im Spätsommer 2008 eröffnete Frankl mit zwei weiteren Profi-Wirten das „Roecklplatz“: Deutschlands erstes geführtes Ausbildungsrestaurant für bis zu zwölf Azubis.

Das Wedding Chapel ist schlicht und rustikal eingerichtet: die Regale und der Tresen bestehen aus Holz, von der Decke hängen kopfüber Stehlampen. Die jungen Gäste können ihr Knabberzeug aus einem leer gemachten Vogelkäfig kaufen – Rich Kids würden hier behaupten, die Chapel sei ziemlich runtergekommen, um nicht zu sagen abgefuckt. Doch die kapuzentragenden Gäste sind locker, flirten gern und haben immer gute Laune – auch wir sagen Ja zur Wedding Chapel!

 

Hier unsere Bewertung auf einen Blick

Wedding Chapel
Thalkirchner Straße 12
80337 München

 

 

Öffnungszeiten
Donnerstag - Samstag: 20.00 - 03.00 Uhr

 

So findet ihr die Bar