Café, Restaurants, Bars, Clubs, Leute

Man muss gestehen: Das Café Fräulein am Viktualienmarkt ist bestimmt bei vielen Münchnern kein Geheimtipp mehr. Trotzdem ist es auch für uns erwähnenswert. Denn: Kaum ein anderes Café wird so häufig in den Kontext zu Romantik, Niedlichkeit und Kitsch gesetzt wie dieses und macht das „Fräulein“ zu einem ganz besonderem. Kein Wunder also, dass sich Jungs allen Alters kaum in die wirklich niedliche Kaffeestube trauen. Wer sich allerdings doch durch die Türe wagt, hat bei den vielen Mädels im Café auf jeden Fall ein Herz mehr erobert.

Mit viel Liebe gemacht

Das Café Fräulein ist sehr klein – sprich es besteht nur aus einem Raum, in dem viele kleine Tische aneinander gestellt sind. Die liegen so nah beieinander, dass man sich locker an dem Getratsche des Nebentisches beteiligen kann und sich nebenbei ganz familiär fühlt. Schließlich soll man sich im „Fräulein“ wie bei Oma zu Hause fühlen. Aufgrund der Größe muss man also Glück haben einen Platz zu bekommen – andererseits macht es auch den Charme des Cafés aus.

Auf diesem Bild hat sich auch Peter, der Inhaber des Café Fräulein, "versteckt".

Der Stil des Cafés: Man frage ein „Fräulein“ nach Klischee-Kitsch und verpackt alles in einem stimmig-subtilen Interieur. Hier springen Gästen unterschiedlichen Alters pinke Vögel oder rosa Blumen auf den Deko-Artikeln der weißen Möbel entgegen, auf den Tischdecken hoppeln bestickte Häschen, an der Tapete hängen verzierte Bilder und überall entdeckt man aufgemalte Herzchen und das Wort „Liebe“. Als kleiner Stimmungsbruch läuft in dem Ambiente elektronische ChillOut-Musik, was eine coole Idee ist und auch gut im Café ankommt.

Süße Leckereien

Auf der Theke hinten am Ende des Raums stehen allerlei Süßspeisen und Kuchen. Das Café Fräulein hat hierbei eine beachtliche Auswahl und man braucht einen langen Atem, bis man sich für eine Leckerei entscheiden hat. Das Highlight des typischen Mädchen-Cafés sind die Zimtschnecken. Diese kann man „natur“ oder „aufgepimpt“ mit Vanillesoße für 3,80 Euro bestellen. Die würde nicht nur Angela Anaconda lieben. Die süßen Schnecken werden sogar eigens in der Zimtschneckenfabrik in Giesing produziert. Auch die Auswahl an Kaffee und Cappuccino für durchschnittlich 2,60 Euro in einem Café inmitten der Stadt ist durchaus akzeptabel. Wer kein(e) „Süße(r)“ ist, der kann sich Bagels, Toats oder Salate bestellen. Neben einer festen Auswahl an diversen Frühstück-Menüs wie „Hildegard“ (9,90 Euro für die Selbstbedienung plus Früchtemüsli und Zimtschnecke), können Gäste sich am Servierwagen bedienen. Auf diesem stehen frische Brötchen, hausgemachte Marmelade, Honig und Nutella.

Liebe ist...

...die lockere Atmosphäre zwischen Mitarbeitern und Kunden. Das ist wohl auch ein Aspekt, warum man sich im Café Fräulein besonders wohl fühlt. Peter, der Inhaber des Cafés (ja, ein Mann) lässt es sich nicht nehmen, selbst im Frauentrubel mitzumischen. Der etwa 1,80m große Mann kommt recht lässig daher: mit dunkelgrauer Mütze, Wollmantel mit Pins darauf sowie einer dunkel getönten Sonnenbrille, die seine Augen fast verschlucken. Bereits früh arbeitete er in der nächtlichen Gastronomie-Szene und fühlte sich irgendwann zu alt für nächtelange Schuftereien. Daher beschloss er, eine Wohlfühloase inmitten der Stadt zu eröffnen. Sein Plan ging auf. Mit viel Liebe, Amore und Querido lässt er die Herzen der Gäste mit seinem Konzept höher schlagen.