Spanisch, Surrealistisch, Saugeil

-Lydia (Gastautorin)

In der Bodega Dali am Josephsplatz trifft sich Porsche-Prolet mit Prada-Pussy. Völlig unverständlich, wenn man das Lokal von außen ansieht. Was soll das denn jetzt? Fahrradkeller oder was?

Ganz anders zeigt sich das Lokal von innen: Salvador Dali Portraits auf dem Weinschrank im Eingangsbereich mustern einen erst einmal - bis man merkt, dass es doch ganz gemütlich ist hier im Kellerlokal. Das dunkle Holz der Inneneinrichtung, verspielte Kachel-Elemente, der weiße Putz, der sich von den Wänden löst. Eine grandiose Auswahl an Bildern von Dali sieht man in der ganzen Bodega verteilt, aber sehen ist relativ. Lediglich einzelne Deckenlichter und Tonkerzenleuchter auf Tischen und Schränken hellen das Restaurant auf.
Kennt man sich nicht gut aus mit spanischer Ess- und Trinkkultur, dann hilft die zuvorkommende Bedienung gerne aus. Am besten sind dabei die Weinbeschreibungen von verführerisch bis wild. Super witzig! Wir sind nicht ganz so experimentell und bestellen ein Glas Mas Colet für 6,10 Euro.  Kräftig,  trocken, brombeerig. Passt! 

Die Tapas werden auf riesigen 1-Meter-Tabletts zu Tisch gebracht. Unsere Bestellung: Patatas Bravas (frittierte Kartoffelecken, mhhh)/ Pimientos (kleine, grüne, wunderbare Minipaprika mit Meeressalz)/ Speckdatteln (egal was, bestellt euch diese Dinger!)/ Gazpacho (die frische Gemüsesuppe gibt es leider nicht im Winter)/ Boquerones (eingelegte Sardinen mit sechs Tonnen Knoblauch).
Außerdem bestellen wir die dreierlei Dips von der Wochenkarte: Räucherlachs, Olive und Käse. Bravo! Mit durchschnittlich 6 Euro pro Tapa ist das kein Studentenfraß, aber sicherlich einen Besuch wert. Das Besondere? Schäbig schön, authentisch und natürlich untypisch München.


Hier unsere Bewertung auf einen Blick

 

Bodega Dali
Tengstraße 6
80798 München

Öffnungszeiten
Täglich: 18.00 - 1.00 Uhr
            Küche bis 24.00 Uhr                

So findet ihr das Restaurant