Watt ihr Volt

 

 

 

 

 

Jeder hat seine Lieblingsband. Eine Band, bei der man entspannt, seinen Problemen und Sorgen für einen kurzen Moment entfliehen kann. Bei der man beim Hören vor Freude kreischen könnte oder einen durch die kleine „Wohnungszelle“ hüpfen lässt. Melodien und Texte wecken gleichermaßen positive Erinnerungen in uns, die unseren Alltagstrübsal für eine kurze Zeit vergessen lässt. Jeder von uns denkt genau jetzt an diese eine Band. Würde ich zwei Schwestern aus Slowenien fragen, müssten sie nicht lange überlegen: THE GROWLERS.

Als meine Lieblingsband würde ich sie nicht betiteln, aber auch ich mag die amerikanische „Feel-Good“-Band sehr gerne und höre sie dementsprechend oft. Deshalb freute ich mich extrem auf ihr Konzert im November im Strom. Natürlich habe ich keine Zeit verloren und mir sofort Tickets besorgt. Nachträglich kann ich behaupten: Der Abend war super und hat sich gelohnt! Diese Erfahrung will ich euch nicht vorenthalten.

Totale Spannung

Lisa begleitet mich. Wir sind stolz, endlich einmal superpünktlich vor der Clubhalle zu stehen.  Dieses Mal leider zu früh – denn das Strom ist noch verschlossen. Außer uns stehen noch zwei andere Mädchen vor den verschlossenen Türen. Peinlich mal wieder die Uhrzeit vercheckt zu haben, fragen wir die Mädchen: „Ab wann geht’s denn los?“  Verwundert gucken die beiden uns an und lassen uns wissen, dass sie nur Englisch sprechen. Sie erklären uns, sie wären extra mit dem Bus aus Slowenien nach München gefahren -  nur um die GROWLERS zu sehen. Nach dem Konzert gehe es dann schnurstracks zurück, da sie am Tag darauf wieder zur Arbeit müssten. Kurzerhand fragen wir, ob sie noch auf ein Bier in das Substanz gehen möchten. Natürlich sagen die zwei Mädels zu. Dort erzählen uns die beiden, dass sie Schwestern seien und die GROWLERS zu ihrer absoluten Lieblingsband gekürt hätten. „Wir haben die Band noch nie gesehen und freuen uns deshalb besonders, wenn sie gleich auftreten. Wir können es kaum erwarten!“ erzählt uns eine von ihnen. Nach einem Getränk im Substanz geht es wieder zurück zum Eingang des Strom.

Auf der Indie-Leitung

Dort angekommen steht das Tor bereits offen. Drinnen füllt sich die lang gezogene Halle langsam mit Menschen. Das Strom gilt als kultiger Club für alle, die das Alternative lieben. Dort werden viele Konzerte im Bereich Indierock und Postpunk gespielt. Aber auch wöchentliche Partys wie das „Up The Bracket“ oder das „Visions“ versorgen die Tanzwütigen mit indi(e)viduellen Mischungen aus Britpop, 60s sowie Indie. Ab und zu steigt auch die „Most Wanted“-Party für die Urgesteine unter uns. Dann wird das Ohr mit dem Besten aus Rock ’n’ Roll, Alternative und Rock Classics beschallt. Ganz nach dem Motto:  You Shook Me All Night Long!

Einen Draht zueinander haben

Das Strom ist einrichtungstechnisch ziemlich karg und trostlos. Der Putz an der Decke fällt herunter und auch sonst gibt es in der kleinen Club-Halle kein Schnick-Schnack. Ein paar Meter für die Garderobe, zwei lange Bars à la Backstage, ein kleiner Merchandise-Stand – das genügt. Lediglich ein paar Poster hängen noch an den Wänden, die wohl zur Verschönerung wie zur Info dienen sollen. Aber im legendären Strom geht es auch nicht um die besondere Einrichtung - es würde ohnehin nicht passen. Die Menschen sind dort zum Tanzen - und zum Spaß haben.

Inzwischen ist das Strom proppenvoll. Lisa und ich spendieren den zwei Schwestern „Pfeffi“ – dann geht’s auch schon los. Während dem Konzert schwanken, kippeln und tanzen die Leute hin und her und trinken dabei Bier. Das kostet im Strom durchschnittlich 3,80 Euro – für eine Konzertlocation durchaus okay. Das Publikum dort ist entspannt. Hier interessiert es keinen, ob jemand mit Hawaii-Hemd und Pluderhose durch die Halle tänzelt oder der drahtige Kerl im Business-Anzug seine Feierabend-Halbe genießt. Der Sound und die Stimmung stehen hier im Vordergrund – und das kann sich an diesem Abend hören und sehen lassen. Das finden auch die zwei Schwestern. Als das Konzert vorbei war und sie uns verabschieden, sagen sie: „Das war der geilste Gig unseres Lebens!“ Natürlich ist das den GROWLERS zu verdanken – und bestimmt hat die ganz besondere Atmosphäre im Strom dazu zusätzlich beigetragen.

 

Hier unsere Bewertungen auf einen Blick

STROM

Lindwurmstraße 88

80337 München

Öffnungszeiten

Je nach Veranstaltung

So findet ihr den Club