Wie vielleicht schon dem ein oder anderen bekannt ist, gibt es in München reichlich Clubs zur Auswahl – nur nicht wirklich gute, wie wir finden. Mit den Clubs nahe der „Feierbanane“ können wir einfach nicht viel anfangen. Deswegen freut es mich umso mehr einen gefunden zu haben, der sich in meiner ganz persönlichen Favoritenliste ziemlich weit oben angesiedelt hat. Mein Favorit versteckt sich im Keller des Feierwerks – das Sunny Red.
Bildmaterial wurde vom Feierwerk zur Verfügung gestellt
Wer das Feierwerk bisher noch nicht kennt... dem sei gesagt bisher etwas verpasst zu haben. Das Feierwerk gilt schon seit fast 30 Jahren zu DEN alternativen Veranstaltungsinstitutionen Münchens. Auf dem Gelände nahe dem Hansapark werden Konzerte, Kunstaustellungen und Partys veranstaltet – alles sehr alternativ versteht sich. Das Sunny Red ist nicht der einzige Veranstaltungsort auf dem Gelände. Außerdem gibt es noch die Kranhalle, das Hansa 39 und das Orange House. Die Kranhalle zum Beispiel, dient als Veranstaltungs-Location für Konzerte. Wer aber bis in die frühen Morgenstunden durchtanzen möchte, der begebe sich in den kleinen Keller-Club.
Let’s get tropical
Wie es sich für einen richtigen Keller-Club auch gehört, sind die Wände über und über mit Graffiti besprüht. Da die Räumlichkeiten auch im Allgemeinen sehr klein sind, ist es unumgänglich, dass schon das ein oder andere Mal die Temperatur tropische Ausmaße annimmt. Die Toiletten sind hauptsächlich von Stickern unterschiedlichster Art übersät und haben sich bereits bis auf die kompletten Spiegel ausgebreitet. Glaubt mir, wer stundenlang in einem von der Decke tropfenden Club getanzt hat, möchte danach auch nicht mehr sein Spiegelbild sehen.
Eintritt- und Getränkepreise sind für jeden Geldbeutel erschwinglich. Die meistgekauften Getränke sind Club Mate oder Augustiner zu je 3,50 Euro. Die Eintrittspreise variieren von Event zu Event. Grundsätzlich zahlt man circa sechs bis acht Euro. Also kein Grund sich den Stempel von Händen anderer abzustempeln - alles schon gesehen.
Bisschen Insiderwissen
Wer mich kennt, der müsste bereits mitbekommen haben, dass ich am liebsten zu Dubstep, Drum & Bass oder Trap feiern gehe. Da diese Musikrichtungen aber in München eher als eine Rarität angesehen werden, muss man schon auch danach suchen oder bestimmte Veranstaltungen abwarten. Mit Veranstaltungen im Sunny Red liegt man da selten falsch. Eisbach Callin (Drum&Bass) oder Siren Sisters (Reggae) zum Beispiel sind dort öfters mit ihren eigenen Veranstaltungen anzutreffen – definitiv empfehlenswert! Als die ultimativen "Residents" gelten die Zubzoniks mit ihrer Party Reihe <90 (soll heißen: Frequenzen kleiner als 90 Hertz)
Eines der wahrscheinlich wichtigsten Aspekte an jeder Musik ist der Klang. Nur muss hier der Bass vor allem gut hör- & spürbar sein. Nicht selten kommt es vor, dass Künstler ihre eigenen Soundsysteme dabei haben. Und wie es sich für eine richtige „Carla Columna“ auch gehört, habe ich keine Kosten und Mühen gescheut und einen guten DJ-Freund von uns genauestens zum Thema Anlagen und Soundsysteme befragt. Da er wesentlich mehr von der Materie versteht als ich es jemals tun werde, habe ich (versucht) es für uns alle zu übersetzen: Crews wie zum Beispiel I’n’I Dubwise oder Elemental Wave tüfteln seit Jahren an ihren eignen Boxen, Amps, Effekten und Equalisern rum. Künstler wie die Jungs von Schlachthofbronxs kooperierten bereits mehrere Male mit dem Soundsystem von Elemental Wave. Als Leihe ist es schon fast erschreckend wie viel Kraft so „ein paar Boxen“ aufeinandergetürmt haben können.
Genug mit der Fachsimpelei jetzt. Ein gut gemeinter Rat meiner Seite: Wenn ihr keine Lust auf ein stundenandauerndes Klingeln in euren Ohren habt, verwendet Oropax! Schon viel zu oft stand ich viel zu nah an den Boxen und hab danach mein eigenes Wort nicht mehr verstanden – nach einer gewissen Zeit wird das Klingeln einfach nervig.
Good old Times
Kleiner Funny Fact am Rande: In unserem Untypisch-Team hat wirklich jeder seine eigene Musikrichtung. Mit meiner Vorliebe für sehr basslastige Musik steh ich manchmal etwas alleine da. Des Öfteren konnte ich Lilly schon davon begeistern mit zu kommen. Einmal hatte ich das Vergnügen von Nadine zu „Eisbach Calling“ ins Sunny Red begleitet zu werden. Man sollte noch erwähnen, dass sie dieses Musikgenre verabscheut. Erst einige Gin Tonics später und kurz vor der Endbushaltestelle wurde ihr erst von mir verraten wohin ich sie verschleppe. Sie blieb zwar meinetwegen bis zum bitteren Ende – aber ihrem Gesichtsausdruck zu urteilen gefiel ihr die Musikrichtung danach immer noch nicht – Vergleiche zu "Scooterartigen" Tanzbewegungen wurden sogar geäußert! Trotzdem Danke für deinen Selbstversuch.
Hier unsere Bewertung auf einen Blick