Lasst uns ein Spiel spielen

Lasst uns zusammen ein Spiel spielen – nein nicht wie in dem Film Saw – keine Panik! Wer von euch kennt eine feine, fancy A.K.A Schickeria-Bar – mit Aperol Spritz in sämtlichen Variationen auf der Karte und der obligatorischen Trüffelnote in der Luft? Da wir uns bekanntlicherweise in München befinden – wahrscheinlich einige. Und wer kennt eine „trendy“ Bar – natürlich im Glockenbachviertel gelegen, wo Hipster mit Jutebeuteln, Vollbärten und Hornbrillen sich guten Durst sagen? Vermutlich die meisten. Aber wer von euch hat schon seine eigene Stammkneipe in München gefunden? Die bestenfalls nur einen Katzensprung vom eigenen Zuhause entfernt liegt und das Publikum gemischter sowohl auch vertrauter nicht sein könnte. An alle Neuhauser Nachteulen: wir haben sie gefunden – die Gorilla Bar!

Wer unsere Beiträge bisher brav verfolgt hat, wird wahrscheinlich genauestens darüber im Bilde sein, dass ich vor nicht allzu langer Zeit händeringend eine Wohnung gesucht habe. Fündig wurde ich in Neuhausen. Als ehemalige Schwabingerin (die Vorurteile könnt ihr euch sparen) lag für mich Neuhausen zwar immer sehr gelegen, dennoch zog es mich abends immer in andere Stadtteile, wenn ich nicht sogar im eigenen Viertel blieb. Da also meine Kenntnis über den Stadtteil Neuhausen nicht viel weiter hinausging als zu wissen, dass am Rotkreuzplatz eine der besten Eisdielen der Stadt liegt, musste ich schleunigst etwas daran ändern. Wie es nicht nur allzu oft der Fall ist, brachte mich der Freund eines Freundes auf die in der Hirschbergerstraße gelegenen Bar. Also schwang ich mich eines Donnerstagsabends aufs Fahrrad und fuhr los – ganze fünf Minuten. Zur Abwechslung mal ganz schön, nicht erst durch die ganze Stadt tingeln zu müssen, um dann zusammengepfercht zu versuchen das bestellte Bier nicht in der Menge zu verlieren.

Beim Betreten der überschaubar kleinen Bar wird eines deutlich – hier wurde mit viel Liebe zum Nostalgischem „dekoriert“. Plakate von Musik und Film, Fotografien von München, sogar Ortsschilder hängen an den Wänden. Nach einer kleinen Orientierungsrunde wird das erste Getränk geordert – Lynchburg Lemonade. Da dieser Drink schon seit längerem zu meinen Favoriten zählt, bin ich sichtlich begeistert es auch in der Gorilla Bar auf der Karte zu finden. Nach kurzer Absprache mit dem Barkeeper, ob wir Bilder machen dürfen, wird der Inhaber der Bar angerufen – er soll kurz mal vorbeikommen. Drei Minuten später steht Ahmet vor mir – auch für ihn also kein langer Weg in seine Bar. Im Gespräch über sein Lokal erzählt der aus dem Westerwald stammende Wahlmünchner, seinen ehemaligen Job an den Nagel gehängt zu haben, um den Traum einer eigenen Bar verwirklichen zu können. Wichtig war ihm dabei eine Anlaufstelle für alldiejenigen zu schaffen, die abends gerne auf ein Bierchen um die Ecke vorbeischauen möchten – das Konzept geht auf. Die Stimmung in der Gorilla Bar ist entspannt, fast schon gemütlich. Hier fühlen sich alle miteinander vertraut. Geburtstage werden hier gefeiert und untereinander wird sich mit den „unbekannten“ Gästen zugeprostet. Im Gespräch mit Ahmed wird nicht nur einmal deutlich wie familiär das Klima in seinem Lokal ist. Freunde, Stammgäste, sogar Mütter von entfernten Bekannten kommen (während unseres Gespräches) auf ihn zu und wollen sich mit ihm unterhalten.

Neben all den wunderbaren Szene-Bars, Schickeria-Hotspots und verrauchten Kneipen grenzt es schon fast an Genugtuung der Stadt gegenüber, sein Stammlokal gefunden zu haben – ein sicherer Hafen eben. Sein Wohnzimmer am Abend einfach mal nach außerhalb zu verlegen. 

Hier unsere Bewertung auf einen Blick

Gorilla Bar
Hirschbergerstraße 23
80634 München

Öffnungszeiten
Montag - Donnerstag: 18.00 - 01.00 Uhr
Freitag und Samstag: 18.00 - 02.00 Uhr

So findet ihr die Gorilla Bar